2025
Veranstaltungen für
Verantwortlich für diese Seite: Andreas Fischer
Bereitgestellt: 09.10.2025
Pfarrperson: Andreas Fischer
Musik: Rani Orenstein
Kollekte: Kantonal: Stiftung für Mutter und Kind
Anlässlich des » Gottesdienstes, in dem wir unseren alten Präsidenten verabschiedeten und unseren neuen begrüssten, predigten wir vier Pfarrer über die „Breite, Länge, Höhe und Tiefe“, die es gemäss Paulus zu ermessen gilt (Eph 3, 18). Mir kam die Dimension der Tiefe zu (der kurze Predigtimpuls findet sich unten).
Das Thema lässt mir seither keine Ruhe. Deshalb werde ich es noch einmal, nun ja, vertiefen – anhand eines Textes, der mit einer faszinierenden Formulierung von „den Tiefen der Gottheit“ spricht (1. Kor 2, 6-10; Text siehe unten).
Die Predigt wird auch die innerseelischen Aspekte des Textes auszuloten versuchen. Die „Herrscher dieser Weltzeit“ sind auch zensurierende Mächte des herrschenden Bewusstseins. Sie überwindet Christus in seinem Abstieg in die Tiefe, welche auch unser eigenes Unbewusstes umfängt. Christus repräsentiert jene Weisheit, die „präexistent“, vor allen Weltzeiten schon für uns bereitet war als eine in unserer Seele angelegte Tendenz zur Ganzheit und zum Heil.
Die Verkündigung der Weisheit Gottes (1. Kor 2, 6-10)
6 Von Weisheit reden wir … – jedoch nicht von der Weisheit dieser Weltzeit noch der Herrscher dieser Weltzeit, die zunichte werden. 7 Wir reden vielmehr von der Weisheit Gottes, der verborgenen, so wie man von einem Geheimnis redet; diese hat Gott vor aller Zeit zu unserer Verherrlichung bestimmt. 8 Sie hat keiner der Herrscher dieser Weltzeit je erkannt, denn hätten sie sie erkannt, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. 9 Vielmehr verkündigen wir, wie geschrieben steht, „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und was in keines Menschen Herz aufgestiegen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“. 10 Uns aber hat es Gott offenbart durch die Geistkraft; die Geistkraft nämlich ergründet alles, auch die Tiefen Gottes.
---
Impuls zur "Tiefe" am 28. September 2025
«Wer steigt mit mir hinunter in die Tiefe des Ranft?» Diese Frage stellt der reformierte Pfarrer Walter Nigg in seiner Biografie von Bruder Klaus.
Es gilt, sagt Nigg, die horizontale Betrachtungsweise zu vertauschen mit der vertikalen: «Man muss mit Bruder Klaus in die Schlucht hinuntersteigen, immer tiefer und tiefer hinab, bis man ganz unten angelangt ist.» (nach 163)
Man ahnt: Dieser Abstieg ist nicht nur ein äusserer, es ist auch ein innerer Weg. Man steigt hinunter auch in die Tiefe der eigenen Seele.
Unterwegs begegnen einem die eigenen Abgründe, das Vergessene und Verdrängte, das, was der Schweizer Psychiater C.G. Jung als «Schatten» bezeichnet.
Die alten Bekenntnisse sagen: In der Zeit zwischen Kreuzigung und Auferstehung, zwischen Karfreitag und Ostern steigt Christus hinab ins Reich der Schatten, des Todes, der Hölle. Eben dort, in der Tiefe, fängt das Neue an. Die innerseelischen Abgründe werden hineinverwandelt ins Licht.
Der Abstieg hat reinigende Kraft; man wird einfach, klar, durchsichtig – transparent für das Christuslicht, das Licht der Auferstehung. Und wenn man «ganz unten angelangt» ist, am tiefsten Punkt, dann vereinigt sich die Seele mit Gott.
Das Gebet von Bruder Klaus bringt diese Wege der Reinigung, der Erleuchtung und der Vereinigung mit Gott auf konzentrierte Weise zum Ausdruck:
«Du, mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. / Du, mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu dir. / Du, mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir».
Das Thema lässt mir seither keine Ruhe. Deshalb werde ich es noch einmal, nun ja, vertiefen – anhand eines Textes, der mit einer faszinierenden Formulierung von „den Tiefen der Gottheit“ spricht (1. Kor 2, 6-10; Text siehe unten).
Die Predigt wird auch die innerseelischen Aspekte des Textes auszuloten versuchen. Die „Herrscher dieser Weltzeit“ sind auch zensurierende Mächte des herrschenden Bewusstseins. Sie überwindet Christus in seinem Abstieg in die Tiefe, welche auch unser eigenes Unbewusstes umfängt. Christus repräsentiert jene Weisheit, die „präexistent“, vor allen Weltzeiten schon für uns bereitet war als eine in unserer Seele angelegte Tendenz zur Ganzheit und zum Heil.
Die Verkündigung der Weisheit Gottes (1. Kor 2, 6-10)
6 Von Weisheit reden wir … – jedoch nicht von der Weisheit dieser Weltzeit noch der Herrscher dieser Weltzeit, die zunichte werden. 7 Wir reden vielmehr von der Weisheit Gottes, der verborgenen, so wie man von einem Geheimnis redet; diese hat Gott vor aller Zeit zu unserer Verherrlichung bestimmt. 8 Sie hat keiner der Herrscher dieser Weltzeit je erkannt, denn hätten sie sie erkannt, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. 9 Vielmehr verkündigen wir, wie geschrieben steht, „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und was in keines Menschen Herz aufgestiegen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“. 10 Uns aber hat es Gott offenbart durch die Geistkraft; die Geistkraft nämlich ergründet alles, auch die Tiefen Gottes.
---
Impuls zur "Tiefe" am 28. September 2025
«Wer steigt mit mir hinunter in die Tiefe des Ranft?» Diese Frage stellt der reformierte Pfarrer Walter Nigg in seiner Biografie von Bruder Klaus.
Es gilt, sagt Nigg, die horizontale Betrachtungsweise zu vertauschen mit der vertikalen: «Man muss mit Bruder Klaus in die Schlucht hinuntersteigen, immer tiefer und tiefer hinab, bis man ganz unten angelangt ist.» (nach 163)
Man ahnt: Dieser Abstieg ist nicht nur ein äusserer, es ist auch ein innerer Weg. Man steigt hinunter auch in die Tiefe der eigenen Seele.
Unterwegs begegnen einem die eigenen Abgründe, das Vergessene und Verdrängte, das, was der Schweizer Psychiater C.G. Jung als «Schatten» bezeichnet.
Die alten Bekenntnisse sagen: In der Zeit zwischen Kreuzigung und Auferstehung, zwischen Karfreitag und Ostern steigt Christus hinab ins Reich der Schatten, des Todes, der Hölle. Eben dort, in der Tiefe, fängt das Neue an. Die innerseelischen Abgründe werden hineinverwandelt ins Licht.
Der Abstieg hat reinigende Kraft; man wird einfach, klar, durchsichtig – transparent für das Christuslicht, das Licht der Auferstehung. Und wenn man «ganz unten angelangt» ist, am tiefsten Punkt, dann vereinigt sich die Seele mit Gott.
Das Gebet von Bruder Klaus bringt diese Wege der Reinigung, der Erleuchtung und der Vereinigung mit Gott auf konzentrierte Weise zum Ausdruck:
«Du, mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. / Du, mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu dir. / Du, mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir».
Kontakt: Pfr. Andreas Fischer



