2025
Verantwortlich für diese Seite: Andreas Fischer
Bereitgestellt: 19.05.2025
Pfarrperson: Andreas Fischer
Musik: Rani Orenstein
Kollekte: Kantonal: HEKS Flüchtlingsarbeit im In-und Ausland
By the way ist mir auch jener Text begegnet, welcher der Spiritualität des Katharina Werks zugrunde liegt, der ökumenischen Gemeinschaft, der meine Frau, Jutta Wurm, und ich in jungen Jahren angehörten.
Das Katharina Werk hat sich den „Dienst an der Versöhnung“ auf die Fahne geschrieben, wie ihn Paulus im 2. Korintherbrief zur Sprache bringt.
Das ist ein geeigneter Anlass, sich wieder einmal auf Spurensuche zu machen: Es gilt, sich mit sich selber, mit Mitmenschen und Mitwelt und zletscht am Änd auch mit Gott zu versöhnen: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“, bittet der Apostel flehentlich seine korinthischen Freunde.
Ein paar Überlegungen vorweg: Das Wort für „Versöhnung“ im griechischen Urtext hat, anders als im Deutschen, nichts mit „Sühne“ zu tun. Vielmehr stammt es, wie es in einem Kommentar heisst, „aus dem Bereich des sozialen und politischen Miteinanders und beschreibt den Prozess, in dem zwei verfeindete Gruppen, Familien oder Völker ihre Feindschaft überwinden und Frieden schliessen.“ (Walter Klaiber)
Versöhnung ist in der Zeit, in der wir leben, also brennend aktuell.
Weiter: In der Antike wusste man „um die Notwendigkeit, dass Menschen die Götter um Versöhnung anflehten, versuchten, sie durch Opfer versöhnlich zu stimmen“ (Klaiber). Dass Gott den Menschenkindern umgekehrt einfach so, ungefragt und unbedingt, Versöhnung gewährt, das war eine ungeheuerliche Aussage.
Und schliesslich: Die Versöhnung ist nicht aufoktroyiert, sie ist nicht diktiert. Sie ist angewiesen auf das Einverständnis des Gegenübers. Das führt, aus antiker Sicht, zu einer weiteren Ungeheuerlichkeit: Gott bittet und bettelt, fleht die Angesprochenen durch seinen Gesandten an:
„Lasst euch versöhnen mit Gott!“
Tiefer kann man nicht sinken.
Klar: „Heute scheint die Botschaft von der Versöhnung nicht gefragt“ (Klaiber). Nichtsdestotrotz scheint mir der tief sinkende Gott relevant zu sein. Wir stecken, gottfern und unversöhnt, ziemlich tief im Dreck.
Herzliche Einladung zu diesem Gottesdienst mit nachdenklicher Predigt! Er ist verbunden mit der Finissage der Ausstellung der heiter-hellen Spin-Art-Bilder der griechischstämmigen Künstlerin » Anastasia Rychen-Hionas. Bevor Jutta Wurm und ich nach Griechenland in die Ferien fahren, gibt’s, natürlich, einen griechischen Apero!
Kontakt: Pfr. Andreas Fischer