Konzert: Traum-Trio mit Cello, Klavier und «Fräulein Klarinette»

Musikalische Soirée Titelbild (Foto: zVg)
Etele Dosa, Soloklarinettist im renommierten Basler Kammerorchester, hat in Kaiseraugst schon zur Zeit von Marta Casulleras Gottesdienste musikalisch mitgestaltet. Die Cellistin Aline Schnepp, in Rheinfelden aufgewachsen, hat hier in einem Konzert ihr Master-Programm zur Aufführung gebracht. Und Assel Abilseitova war von 2021-2024 Pianistin in unserer Kirchgemeinde. Nun haben sich die drei zu einem Traum-Trio zusammengefunden. Im Rahmen einer Soirée werden sie u.a. das Trio a-Moll für Klarinette, Violoncello und Klavier op. 114 des deutschen Komponisten Johannes Brahms (1833-1897) zur Aufführung bringen.

Weil zum Konzept unserer Kaiseraugster Soirées eben auch Worte gehören, werden wir gemeinsam zur Musik passende Texte erarbeiten, die Jutta Wurm und ich vortragen. Ein kurzer Blick ins Lexikon verspricht spannenden Stoff: Zu dem Spätwerk hat sich der arbeitsmüde Brahms, der seine kompositorische Tätigkeit eigentlich schon für beendet erklärt hatte, noch einmal aufgerappelt, weil er sich vom weichen Klang von – wie er sie charmant nannte – «Fräulein Klarinette» bezaubern liess. Es entstand ein Werk, von dem es heisst, es sei typisch für den späten Brahms: «Abgeklärtheit und Stille», «in ein stilles Licht getaucht», «wie ein Adieu an diese Welt». Auch launiger Klatsch und Tratsch findet sich in der Beschreibung: Einer Dame aus gehobenen Kreisen und stillen Verehrerin des Klarinettisten, für den Brahms das Werk komponierte, schrieb er: “Er (der Klarinettist) soll auf Ihrem Stuhl sitzen, Sie können ihm die Noten umwenden und die Pausen, die ich ihm gönne, zu traulichstem Gespräch benützen!» Dann fügte er augenzwinkernd hinzu: «Nur der Vollständigkeit halber sage ich noch, dass ich für diesen Zweck ein Trio geschrieben habe, in dem er mitzublasen hat.» (Quelle: Kammermusikführer der Villa Musica)
Kontakt: Pfr. Andreas Fischer