"Wenn nichts geschieht, fährt uns der Bus davon" Ueli Mäder findet klare Worte

20241027_113242 (Foto: Harald Müller)
Dankenswerter Weise verfasste Katrin Schwinne einen Bericht über diesen Gottesdienst, in dem sie selber eine Theaterrolle hatte und die Stimme der Vernunft verkörperte. "Was kommt auf uns zu?" Laut der Autorin des folgenden Berichts wusste am besten Johnny Bescheid – Johnny, ein süsser Hund in der Theaterszene.
Katrin Schwinne
Letzten Sonntag, den 27.10. war endlich wieder unser Gottesdienst PLUS in Rheinfelden. Schon zwei Wochen vorher hingen grosse, freundliche Wolken in der Kirche und machte den ein oder anderen neugierig. Das Dekoteam hatte sich selbst übertroffen. Die Chileband mit ihren modernen und schmissigen Liedern bekam viel Applaus sowie der Fünftklässlerchor geleitet von Susanne Ammann. Auch eine kreative Kinderbetreuung bastelte liebevoll Papierwolken.
Das Thema lautet dieses Mal " Was kommt auf uns zu? Worauf warten wir?"
In der Lesung kritisiert Jesus die Menschen. Wir können anhand von Regen und Sonne das Wetter richtig voraussagen, aber wir seien nicht in der Lage, zu wissen, was in unserem Leben wichtig ist.
Das Projekt- Kirchentheater, inszeniert von Leszek Ruszkowski, spielte dazu eine lustige Szene an der Bushaltestelle. Jeder der Wartenden war mit seinen eigenen Problemen beschäftigt: Der Geschäftsmann, der nur an seinen nächsten Termin denkt, die ältere Dame mit ihrem veralteten Busfahrplan, die sich mit dem älteren Herrn stritt und die Jugendliche, welche nur auf ihr Handy starrte. Lustig war auch der Angetrunkene, der philosophierte. Auf der anderen Strassenseite wartete ein seltsamer Vogel im gelben Mantel mit Hund und wusste es besser, welcher Innenstatdtbus wo abfuhr und stieg in einen echten Bus, der mit einem winkendem Hund auf der Leinwand verschwand.
Nach dem Stück kam der Soziologe Ueli Mader hinzu und äusserte sich zur Frage, wohin sich die Gesellschaft bewegt. Einerseits gibt es Geldgier, Krieg und soziale Ungerechtigkeit, andererseits zum Glück auch viele kleine Leute an vielen Orten, die sich am Guten orientieren, sich sozial vernetzen, die Umwelt schützen und sich für Frieden einsetzen. Mäder appellierte an die Engagierten, auch einmal "nicht sozialer als sozial zu sein", denn jeder hat nur begrenzte Kräfte.
Dann kamen immer wieder die tolle Musik, die sehr bewegte und man verlor sich fast in den Wolkenprojektionen, die auf der Leinwand tanzten.
So viel klatschten machte hungrig und wir genossen Fritz feinen, asiatischen Reis direkt in der Kirche.

Ja, auf was warteten wir? Vielleicht war es nicht die gelbe Frau, die den Weg wusste. Ich denke, es war der Pudel Johnny, der der Frau den Weg zeigte. Wir waren mächtig stolz auf ihn und zuletzt hat er mit Sabines Hilfe auch noch getanzt.

Manchmal sind die kleinen, liebevollen Dinge das Grösste.

Katrin Schwinne
GD_Plus-mit Ueli Mäder
29.10.2024
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Fotograf/-in
Harald Müller, Edna Furrer